So legen Sie den Grundstein für freudigere und mühelosere Bewegung

Von Cirsten Verleger, Certified Advanced Rolfer® und Rolf Movement™ Practitioner, Dortmund  

 

Wecken Sie die natürliche Intelligenz Ihrer Füße 

Unsere Fußsohlen sind Spürwunder. Sie stecken voller Sinnesrezeptoren und liefern wichtige Informationen für unsere Bewegungskoordination. So messen sie zum Beispiel, wie wir unser Gewicht verteilen. Mit diesem Wissen kann unser Körper uns ohne unser bewusstes Zutun automatisch gut stabilisieren - der Grundstein für mehr Mühelosigkeit in unseren Bewegungen. 

Lauschen Sie, was Ihr Körper Ihnen erzählt 

Machen Sie dieses kleine Experiment: Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße hüftbreit, und fragen Sie sich, ob Sie Ihr Gewicht mehr auf dem Vorderfuß oder mehr auf der Ferse haben. Wenn Sie sich entschieden haben, verlagern Sie Ihr Gewicht bewusst ein wenig mehr hin zu den Zehenspitzen. Merken Sie, wie Ihr Körper darauf reagiert? Vielleicht spüren Sie, wir Ihre Wadenmuskeln leicht anspannen, um zu verhindern, dass Sie vornüberfallen. 

Mit der folgenden kleinen Exploration können Sie am eigenen Körper erfahren, welche Wirkung es auf den gesamten Körper hat, wenn wir uns optimal auf den Füßen ausbalancieren. Zusätzlich finden Sie am Ende des Blogposts einen Link, der Ihnen Ideen für einen ‚Barfuß-Parcours‘ im eigenen Wohnzimmer gibt. So bereiten Sie Ihre Füße auf einen aktiven Start in den Frühling vor. Denn unser Körper ist auf Mühelosigkeit in der Bewegung angelegt, und dabei spielen wache Füße eine wichtige Rolle. 

So entfesseln Sie die ‚Kraft der Mitte‘ 

Optimal ist, wenn unser Gewicht im Stehen leicht vor dem Schienbein in den Boden ‚fällt‘. Von dort kann es sich in den Vor- und Rückfuß verteilen und unsere Unterschenkelmuskulatur muss nicht so viel arbeiten. Stattdessen sind wir federnd bereit, uns in jede Richtung zu bewegen. 

Sie müssen jedoch nicht bewusst versuchen, diesen Punkt zu finden. Fragen Sie sich lediglich: „Wo ist mein Gewicht nun?“ Indem Sie Ihre Aufmerksamkeit schulen, wecken Sie die natürliche Intelligenz Ihres Körpers und er lernt, seine optimale Koordination ohne Ihr bewusstes Zutun zu finden. Die folgende kleine Übung hilft dabei und tut auch noch gut. 

Wellness (nicht nur) für die Füße 

Nehmen Sie ein dickes paar Winterstrümpfe aus dem Schrank und legen Sie das übereinander gezogene Strumpfpaar so unter den Fuß, wie es in der Abbildung gezeigt ist – also so, dass das Strumpfpaar direkt an dem Punkt liegt, wo die Vorderkante des Schienbeins auf den Fuß trifft.  

Nun spüren Sie wie Ihr nackter Fuß den Strumpf berührt. Je nach Material hat der Strumpf eine bestimmte Festigkeit bzw. Weichheit. Erspüren Sie dies. Und der Strumpf wird auch eine bestimmte Temperatur haben. Und wenn Sie genau hin spüren, dann können Sie vielleicht auch die Struktur des Materials spüren. Ist es eher ein gröberer Wollstrumpf oder ein feiner Baumwollstrumpf? 


 

 

 

 

 

 

Nachdem Sie eine Weile gespürt haben, machen Sie ganz kleine und langsame Bewegungen über den Strumpf, von Seite zu Seite, also von innen nach außen und zurück, so wie in der Abbildung gezeigt. Wenn Sie mögen, können Sie zuvor einen kleinen abgeflachten Stein in den Strumpf legen. Achten Sie aber darauf, dass es sich gut anfühlt. Menschen mit eher harten Fußsohlen profitieren mehr von Weichheit und bei Menschen mit weichen Fußsohlen kann ein flacher Stein im Strumpf ggf. die Wirkung erhöhen. 

Stellen Sie den Fuß anschließend wieder auf den Boden und spüren Sie nach. Nehmen Sie sich Zeit dafür. …….. Danach ist der andere Fuß an der Reihe. 

Wirklich Spüren will gelernt sein 

Sehr wichtig ist: Spüren Sie, was gerade im Moment ist. Auch wenn Sie wissen, dass Ihr Strumpf weich ist und aus welchem Material er besteht, reicht es nicht, dass Ihr Kopf dies weiß. Nein, spüren Sie es wirklich an den Füßen! Wissen wird in einem anderen Bereich des Gehirns verarbeitet als diese Sinneseindrücke, die unser Körper dann nutzt, um unsere Bewegungskoordination zu optimieren. 

Können Sie sich nicht recht vorstellen, wie das geht? Kein Problem. Fragen Sie sich einfach: „Was für eine Temperatur spüre ich? Ist das kalt oder warm?“ „Was für ein Material spüre ich? Ist das weich oder fest?“ „Kann ich noch mehr spüren?“ – Solche Fragen regen Ihr Nervensystem an und irgendwann wird es Ihnen die Antworten geben. 

Mit wachen Füßen zu Mühelosigkeit 

Gehören Sie zu denjenigen, die auch sonst viel barfuß gehen und gewohnt sind, in ihren Körper zu spüren? Dann haben Sie vielleicht gemerkt, dass Ihr Fuß nach dieser kleinen Übung mit dem Strumpf ganz anders auf dem Boden stand. Vielleicht irgendwie ‚selbstverständlicher‘? Und hatten Sie vielleicht auch ein Gefühl der Entspannung und Weichheit, das sich das Bein hinauf fortgepflanzt hat, möglicherweise sogar bis in den Rücken? 

Wenn Sie dies spüren, haben Sie einen kleinen Vorgeschmack davon, wie sich Ihr Körper nach einer Rolfing®-Stunde anfühlen kann. Natürlich wecken wir im Verlauf eines Rolfing-Prozesses nicht nur die Füße, sondern den ganzen Körper auf, um ihn in entspannte Wachheit und mühelose Aufrichtung und Bewegung zu bringen. 

Hier finden Sie Anregungen für einen ‚privaten Barfuß-Parcours‘ im eigenen Wohnzimmer.  


 Autorin: Copyright ©Text und Zeichnungen: Cirsten Verleger, Certified Advanced Rolfer® und Rolf Movement™ Practitioner, Dortmund  

Cover Bild: Copyright © Priscilla Du Preez auf Unsplash 

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Die Inhalte dieses Blogartikels dienen ausschließlich der allgemeinen Information über Rolfing® Strukturelle Integration. Sie ersetzen keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Für gesundheitliche Anliegen wenden Sie sich bitte an qualifiziertes medizinisches Fachpersonal. Rolfing® und Rolfer® sind eingetragene Marken des Dr. Ida Rolf Institute® und seiner Partnerorganisationen. Ergebnisse und Erfahrungen mit Rolfing® können individuell variieren. Die Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden oder Verluste, die durch die Anwendung der hier beschriebenen Inhalte entstehen.